Erasmus von Rotterdam

Geb. vermutlich am 27. o. 28. Oktober 1466 in Rotterdam; gest. am 11. o. 12. Juli 1536 in Basel.

Als unehelicher Sohn eines Priesters wurde Erasmus mit 18 Jahren von seinen Vormündern in das Augustinerkloster Steyn bei Gouda gebracht. 1492 tritt er ein Studium der Theologie in Paris an. Während seiner Lehrtätigkeit in klassischen Sprachen entstehen die frühesten Entwürfe seiner Colloquia und Adagia. Bei einer ersten Englandreise auf Einladung eines Schülers, Wiliam Blount, Lord Montjoy, lernt er Thomas Morus und John Colet kennen. Im Austausch mit diesen verfestigt sich seine Konzeption eines christlichen Humanismus, der den Geist des Evangeliums mit klassischer Bildung verbindet. 1502 beginnt er in Leuven Griechischstudien, danach reist er nach Norditalien, um schließlich nach der Krönung Heinrichs VIII. wieder für einen längeren Aufenthalt bis 1514 nach England zurückzukehren. Nach 10jähriger Arbeit legt Erasmus 1516 seine erste textkritische, revidierte und kommentierte Edition des Neuen Testaments vor. Die Kritik Luthers am Zustand der Kirche und am Papsttum, begrüsste er zunächst, ging jedoch dann auf Distanz zum Reformator. Mit der Schrift De libero arbitro diatribe (1524) kritisiert er diesen offen. Geprägt von der Auseinandersetzung mit Reformierten einerseits und orthodoxen Katholiken andererseits waren seine Basler Jahre 1522-1529. Dorthin kehrt er nach einem Aufenthalt in Freiburg im Breisgau 1535 zurück und verstarb im darauffolgenden Jahr.

Werke von oder mit Erasmus von Rotterdam:


werkausgabe

Umschlagfoto

Erasmus von Rotterdam: Novum Instrumentum

Basel 1516. Reprint.

Mit einer historischen, textkritischen und bibliographischen Einleitung von Heinz Holeczek.
1986
XLI, 1029 S.
Leinen
ISBN 978-3-7728-0609-4
Lieferbar
€ 178,–
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