Pierre Gassendi

Geb. am 22. Januar 1592 in Champtercier, gest. am 24. Oktober 1655 in Paris.

Gassendi studierte Theologie und empfing 1615 die Priesterweihe. Auf Anregung von Marin Mersenne begann er, sich mit der Philosophie zu beschäftigen, in der er zunächst der neubelebten Pyrrhonischen Skepsis anhing, bis er sich dem Epikur zuwandte. Wirkungsgeschichtlich folgenreich ist, daß Gassendi dessen Atomismus aufgriff und weiterentwickelte. Auch Gassendis Hauptwerk, das posthum veröffentlichte Syntagma Philosophicum (1558) ist auf den Lehren Epikurs aufgebaut und folgt dessen Einteilung der Philosophie. In der Logik greift er die Ansicht Descartes an, der Mensch verfüge über angeborene Ideen und tritt für die Methode der Induktion ein. Eine mechanistische Sichtweise der Natur prägt seine Physik. Mit Epikur sieht er schließlich im dritten Teil seines Werks, der Ethik, im Glück, das in der Seelenruhe und der Abwesenheit von Schmerz bestehe, das höchste Gut.

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