Paulus Ricius: Portae Lucis. Haec est porta Tetragrammaton (lat. Übersetzung von Josef Gikatilla: Scha‛are Ora; Tore des Lichts oder Pforte des Tetragramms, 1516/1541)

Kritisch herausgegeben, übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Frank Böhling.
Umschlagfoto – nicht vorhanden
CP 11,3
Deutsch
Latein
Ca. 360 S., 14,8 x 20,5 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-2853-9
In Vorbereitung

Mit der im Jahre 1516 fertiggestellten Teilübersetzung von Josef Gikatillas ›Sha‛are Ora‹ unter dem Titel ›Portae Lucis. Haec est porta Tetragrammaton‹ machte Ricius der lateinisch sprechenden Leserschaft eine kabbalistische Quelle zugänglich, die unmittelbar aus dem Umkreis der Entstehung des ›Sohar‹ stammt. Es ist überhaupt der erste Text der jüdischen Kabbala, der in einer lateinischen Fassung erschien – jetzt freilich im christlichen Kontext der trinitarischen Interpretation, die seit Pico della Mirandola und Reuchlin die christliche Kabbala geprägt hatte.

Gikatilla behandelt in seinem Werk das Tetragramm als Sammlung und Inbegriff aller göttlichen Namen, es ist so etwas wie eine geheime, unsagbare ›Kraftfigur‹, die die Offenbarungsformen der Namen Gottes zusammenhält. Gikatilla behandelt das Tetragramm natürlich nicht trinitarisch, für ihn ist es der Ursprung dessen, was als Gesetz erscheint. Die Deutung, die Gikatilla der Offenbarung und dem Verlust dieses Wissens gibt, symbolisiert er im Paradiesbaum.

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