Francisco de Vitoria: De iustitia. Über die Gerechtigkeit. Teil I

Herausgegeben, eingeleitet und ins Deutsche übersetzt von Joachim Stüben.
Mit einer Einleitung von Thomas Duve.
Umschlagfoto
PPR I,3
Deutsch
Latein
2012
CXII, 191 S., 17,3 x 24,4 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-2506-4
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 168,–
eISBN 978-3-7728-3030-3
€ 168,–

Die Vorlesungen, die Francisco de Vitoria († 1546) 1535 in Salamanca über die ersten fünf Fragen des ›Iustitia‹-Traktats aus Thomas von Aquins ›Summa theologiae‹ hielt, sind Schlüsseldokumente für das Werk des bekannten spanischen Theologen. Behandelt werden die Gerechtigkeit als auf die Mitmenschen ausgerichtete Tugend, die Ungerechtigkeit als deren verwerfliches Gegenteil, das Recht als Grundlage moralischen Handelns, die Rechtsprechung als durch das Recht legitimierte öffentliche Einrichtung und die Erscheinungsformen der Gerechtigkeit als ausgleichende und austeilende Gerechtigkeit. Vitoria interpretiert hochscholastische Texte im Lichte von Fragen, die die Barockscholastik, der Humanismus und die Reformation aufgeworfen haben. Dabei entwickelt er, obwohl in der christlichen Metaphysik-Tradition verwurzelt, im Bereich der Systematik und Phänomenologie des Rechtes zukunftweisende Gedanken, etwa zu der überstaatlichen Ordnungsfunktion des Völkerrechts oder den subjektiven Rechten von Personen. Das macht den zusätzlichen Reiz dieser Texte aus: Sie sind Zeugnisse des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit und dabei nicht nur von historischem Interesse.

Rezensionen

Dirk Fleischer
Dirk Fleischer
Tilman Repgen, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte

»Die Erschließung der Texte des Vitoria durch Übersetzung erleichtert wesentlich die Reflexion seines Denkens durch ganz unterschiedliche Diziplinen. [...] Die Durchführung der Edition ist als rundum gelungen zu bezeichnen.«

Tilman Repgen,
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte
Dirk Fleischer, Das Historisch-Politische Buch

»Die Editionstechnik bei dieser Schrift ist ebenso sachgerecht wie sorgfältig. Eine kenntnisreiche Einleitung von Stüben und ein Überblick über den Forschungsstand, den der Frankfurter Professor für vergleichende Rechtsgeschichte, Thomas Duve, verfaßt hat, runden das Bild einer Edition ab, die wissenschaftsgeschichtlich weiterführend ist und als Verdienst für die Forschung gewertet werden muß. Auf weitere Bände von Francisco de Vitoria darf man gespannt sein.«

Dirk Fleischer,
Das Historisch-Politische Buch
Nils Jansen, Zeitschrift für Historische Forschung

»Man muss es einmal betonen: Solche Übersetzungen sind eine harte, trockene, in Zeiten der Lateinvergessenheit aber ungemein wichtige Arbeit. Sie bewahren unser geistiges Erbe und machen es gerade auch für die Lehre zugänglich. Man sollte nicht nörgeln, sondern dem Übersetzer für die gesamte Wissenschaft Dank sagen!«

Nils Jansen,
Zeitschrift für Historische Forschung
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