Petrus Abaelardus
Geb. 1079 in Le Pallet bei Nantes, gest. in Chalon-sur-Saône.
Abaelard studierte in Paris Philosophie mit einem Schwerpunkt auf Logik. Es folgten Wanderjahre, während denen er in verschiedenen französischen Städten umherzog. Abaelard kehrte schließlich nach Paris zurück, unterrichtete öffentlich und wurde Hauslehrer der Nichte Héloise des Kanonikers Fulbert. Durch seine Historia calamitatum ist die Geschichte des Liebespaars berühmt geworden. Nach Geburt eines Sohnes und heimlicher Heirat ließ Fulbert Abaelard überfallen und entmannen. Er trat nach dieser Gewalttat wie Héloise in ein Kloster ein. Dort schrieb er die erste Fassung seiner Theologia nieder, die später in Soissons bei einem Konzil als ketzerisch verdammt werden sollte.
Da er anzweifelte, dass der heilige St. Denis, Namensgeber des Klosters, in dem er sich aufhielt, mit Dionysius Aeropagita identisch sei, zog er sich den Zorn der dortigen Mönche zu und musste fliehen. Ebenfalls bei zeitgenössischen Theologen umstritten war seine anschließende Tätigkeit als Lehrer, da er als Mönch weltliches Wissen vermittelte. Dennoch nahm er 1125 eine Wahl zum Abt des Klosters Saint-Gildas-de-Rhuys an, wo sich jedoch bald ein Konflikt mit den Mönchen so zuspitzte, dass Anschläge auf sein Leben verübt wurden. 1130 erneut nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er Abt der von Héloise neu gegründeten Gemeinschaft »Paraklet«.
Fünf Jahre später lehrte er in Mont-Sainte-Geneviève bei Paris, auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt. Er veröffentlichte weitere Auszüge aus der Theologia. Seine Ethica entstand, in der er den Standpunkt vertrat, dass die Sündhaftigkeit einer Handlung von der Absicht des Handelnden abhängt. Ferner schrieb er den Dialogus inter philosophum, Judaeum et Christianum, in dem er für religiöse Toleranz eintritt. Durch diese Tätigkeit erwarb sich Abaelard eine große Anzahl von Schülern, allerdings auch einige einflußreiche Feinde, darunter Bernhard von Clairvaux. Bei einem Konzil in Sens im Jahr 1140 wurde er erneut verurteilt, was kurz danach vom Papst Innozenz II. bestätigt wurde. Daraufhin zog er sich in das Kloster Cluny im Burgund zurück. Durch die Vermittlung des dortigen Abtes legte er zwar seinen Streit mit Bernhard von Clairvaux bei, er beendet jedoch auch seine Tätigkeit als Lehrer und Schriftsteller und blieb bis zu seinem Tod Mönch in Cluny.
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