Boris Lurie: Pennings Poemings

Übersetzt von Andrew Shields.
Herausgegeben von Eckhart Holzboog und Sybille Wittmann.
Umschlagfoto
Englisch
2024
360 S., 20 Abb., 15,5 x 22,5 x 2,9 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-2967-3
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 36,–
eISBN 978-3-7728-3516-2
€ 36,–

Es ist die Banalität des Vergessens, die Boris Lurie unbegreiflich und unerträglich erscheint. Das Böse ist dem Holocaustüberlebenden vertraut, er hat es ganz nah, immer wieder erlebt: Die TRAGOEDIE / WIRD VOR MILLIONEN HITLER-ZUSCHAU’RN / VON/R MIR / FÜR MICH ALLEIN / AUF/SGEFÜHRT. Lurie konfrontiert die Nachkriegsgesellschaft mit der Vergangenheit durch eine provokative und politische Kunst und durch sein Schreiben.
Harte, holprige, hermetische Assoziationen, welche die Leserschaft auf Distanz halten und dabei gleichzeitig seinen intimsten Kampf aufzeigen. Seine unter dem Titel ›Geschriebigtes – Gedichtigtes‹ (2003) veröffentlichten Texte und Gedichte wurden nun von Andrew Shields ins Englische übertragen.

Boris Lurie wurde 1924 als Sohn einer jüdischen Familie in Leningrad geboren, wuchs in Riga auf und überlebte mit seinem Vater die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, Großmutter, jüngere Schwester und seine Jugendliebe wurden 1941 bei einer Massenerschießung ermordet. Diese Erfahrungen prägten Boris Luries Leben nachhaltig. Im Jahr 1946 wanderte er nach New York aus. 1959 gründete er mit einer Gruppe befreundeter Künstler die NO!art-Bewegung, die sich gegen den Abstrakten Expressionismus und die Pop Art wandte, vor allem aber die Ökonomisierung der Kunst ablehnte und sich politischen Themen wie Rassismus, Sexismus und Konsumismus widmete. Boris Lurie starb am 7. Januar 2008 in New York.

© frommann-holzboog Verlag e.K. 2024