Gabriele Lautenschläger: Hildegard von Bingen

Die theologische Grundlegung ihrer Ethik und Spiritualität.

Umschlagfoto
Deutsch
1993
423 S., 16,6 x 24,4 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-1600-0
Lieferbar
Reduzierter Preis:
€ 28,–

Hildegard (1098–1179) entfaltet das Konzept einer Ethik, die sich nicht reduziert auf die Frage des »sich mühenden« Menschen: Was soll ich tun? Mit der Frage nach dem Gesollten korrespondiert vielmehr die Suche nach Sinn, und zwar einem durch das ästhetische Erleben der Sinne vermittelten Sinn. – Die theologischen Inhalte der Reflexion sind nicht zu trennen von der konkreten Existenz der Reflektierenden: »Ungeschminkt und ungelacht« hatte Hildegard einst die wahre Situation, das Verderbte und Angemaßte der Mächtigen in Religion und Politik aufgedeckt. Zugleich war sie die Heilkundige, die nicht nur die Finger in die Wunden ihrer Zeit legte, sondern auch Mittel an die Hand gab, diese Wunden zu schließen. In dieser Spannungseinheit von erleuchteter Geistbegabung und leib-seelischer Heilkunde, von theologischem Wissen und persönlicher Integrität liegt die bleibende Aktualität von Person und Werk Hildegards begründet.

Rezensionen

Zeitschrift für katholische Theologie

»Hildegard von Bingen hat in neuester Zeit sehr viel Aufmerksamkeit gefunden […] Man freut sich daher, ein neues, umfassendes, sehr schön ausgestattetes Werk in die Hand zu bekommen. […] In einer umfangreichen Einleitung wird zunächst Hildegards eigenes Selbstverständnis und der mehrfache Sitz im Leben Ihrer Werke dargestellt. Darauf folgt der Hauptteil über die Grundlagen ihrer Ethik und Spiritualität. Hier wird die Natur im Kontext ethischer Reflexion dargestellt, dann Ethik als Wort-Geschehen und schließlich die Tugendlehre […] Wer Zeit und Konzentration aufbringt, wird sich reich belohnt finden.«

Zeitschrift für katholische Theologie
Pia Luislampe, Theologischer Literaturdienst

»Die Untersuchung [...] über die theologische Grundlegung der Ethik ist ein Meilenstein in der Hildegard-Forschung, der einerseits die gesamte bisherige Forschung sichtet, sie in den theologiegeschichtlichen Zusammenhang stellt und darüber hinaus nun auch das hohe Reflexionsniveau der Theologie Hildegards in einer kompetenten Weise darstellt. [...] Dieses buch ist die reife Frucht einer langen Forschung. Wer nur etwas Einblick in die Schriften Hildegards hat, wer um die Schwierigkeiten einer Deutung der Bilderwelt und der Symbolhandlungen weiß, der wird mit Dankbarkeit erkennen, daß hier eine Untersuchung vorgelegt wird, in der mit Kompetenz und Liebe die Gestalt einer Frau gezeichnet worden ist, die auch für unsere zeit Prophetin und Theologin sein kann.«

Pia Luislampe,
Theologischer Literaturdienst
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