Carl A. Eschenmayer
Philosoph und Arzt,
* 4.7.1768 Neuenbürg (Württemberg),
† 17.11.1852 Kirchheim unter Teck. (lutherisch)
Nach dem Studium der Medizin an der Hohen Karlsschule in Stuttgart und in Tübingen promovierte E. mit einer bereits stark naturphilosophisch orientierten Arbeit, durch die er Schellings Aufmerksamkeit erregte: Principia quaedam disciplinae naturali, in primis Chemiae ex Metaphysica naturae substernenda (Tübingen 1796).
Er wirkte zunächst als Arzt in Kirchheim/Teck und in Sulz. 1811 wurde er außerordentlicher, 1818 ordentlicher Professor für Medizin und praktische Philosophie in Tübingen. Seit 1836 lebte er zurückgezogen, jedoch weiter literarisch tätig, wieder in Kirchheim.
E. gehört in den Kreis der durch die romantische Naturphilosophie bestimmten Mediziner, denen eine philosophische Weltsicht mit theologischem Einschlag wesentlicher war als reines Fachwissen. Religiös bestimmtes ärztliches Ethos und von solcher Frömmigkeit durchzogene Forschung wurden so Voraussetzung für die Leistung seines Lebens. Im Philosophieren freilich brachen ihm Glauben und Wissen auseinander. Das zeigt sich besonders in seinem Verhältnis zu Schelling, dessen naturphilosophischen Ideen er sich verbunden fühlte, während er den religionsphilosophischen Konsequenzen der Identitätsphilosophie nicht zu folgen vermochte; denn über dem von der Spekulation erreichbaren Ewigen, in dem das Erkennen erlischt, liegt für E. eine noch höhere Potenz, das Selige, dem wir uns nur ahnend und glaubend zu nähern vermögen.
Die Schrift: Die Philosophie in ihrem Übergang zur Nichtphilosophie (1803), in welcher er diese Lehre zuerst entwickelte, wurde für Schelling ein entscheidender Anstoß zur Weiterbildung seiner Lehre, wie überhaupt E.s bleibende Bedeutung in den Anregungen zu sehen ist, die andere Denker, unter ihnen zu wiederholten Malen Schelling, durch seinen aus wirklichem Mitdenken entsprungenen Widerspruch erfahren haben. In der zweiten Lebenshälfte gewann E., darin vor allem bestimmt durch seine Freundschaft mit J. Kerner, zunehmendes Interesse für okkultistische und spiritistische Phänomene. So gab er 1817-26 das »Archiv für den tierischen Magnetismus« heraus.
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