Rudolf Stadelmann: Vom Geist des ausgehenden Mittelalters
Studien zur Geschichte der Weltanschauung von Nicolaus Cusanus bis Sebastian Franck.
Die Einheit des 15. Jahrhunderts, der Zeit des ausgehenden Mittelalters, wird zerrissen, wenn man dieses Saeculum nur als Zeit der Vorbereitung von Reformation und Renaissance versteht. Rudolf Stadelmann bemüht sich, die Einheit und Kohärenz der vorhergehenden Zeit in seinen Betrachtungen zu bewahren: Das Werk vermittelt differenzierte Einsichten in die Weltauffassung einer zu Ende gehenden Epoche und rückt deren denkwürdige Gestalten in die so gewonnene Sicht: Cusanus, Wessel, Agrippa, Denck und Franck.
Rezensionen
»Der Neudruck macht mit einem klassischen Werk der deutschen Geschichtsschreibung erneut bekannt: Parallel zu Huizingas ›Herbst des Mittelalters‹ entstanden [...], behandelt es die gleiche Zeit aus ähnlichem Ansatz, jedoch unter anderem, eigenständigen Aspekt. Stärker geistesgeschichtlich orientiert, wird das 15. Jahrhundert unter den Merkmalen Skepsis (Ockham, Nominalismus, Cusanus), Resignation (Mystik), Emanzipation (Rationalismus) und Pessimismus (Historisches Selbstbewußtsein) betrachtet, ein bemerkenswert moderner Ansatz.«
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