Henk ten Have

Henk ten Have studierte Medizin und Philosophie an der Universität Leiden (NL), wo er 1978 seinen medizinischen und 1983 seinen philosophischen Doktortitel erhielt. Er war von 1976–1977 wissenschaftlicher Mitarbeiter im pathologischen Labor der Universität Leiden. Von 1978–1979 Arzt in Rotterdam, danach Professor für Philosophie an der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Limburg (1982–1991).

Von 1991 an war er Professor für Medizinethik und Direktor der Abteilungen Ethik, Philosophie und Medizingeschichte an der Universität Nijmegen (NL). Im September 2003 trat er der UNESCO als Direktor der ethischen Trennung von Wissenschaft und Technik bei und arbeitete im Hauptsitz in Paris.

Seit Juli 2010 ist er Direktor des Zentrums für Ethik des Gesundheitswesens an der Dunquesne Universität in Pittsburgh (USA). 2011 wurde er zum Adjunct Professor an der Saud bin Abdulaziz Universität für Gesundheitswissenschaften in Riad (SAU) ernannt.

Dr. ten Have ist an zahlreichen öffentlich Diskussionen über Ethik am Lebensende, Palliativpflege, Euthanasie, Drogenabhängigkeit, Genetik, Wahlmöglichkeiten bei der Gesundheitsvorsorge, Ethik des Gesundheitssystems und Ressourcenzuweisung. Ursprünglich konzentrierte sich seine Forschung auf ethische Themen zur Pflege am Lebensende. Er war der Koordinator des Projekts der Europäischen Kommission »Palliativ Care Ethics«. Im letzten Jahrzehnt nahm er besonders Anteil an der Debatte über globale Bioethik, wobei er das Bedürfnis nach bioethischen Infrastrukturen (Schulungen, Ethische Kommissionen, Gesetzgebung) in Entwicklungsländern betonte. Er ist federführender Herausgeber des ›Handbook of Global Bioethics‹, der Reihe ›Advances in Global Bioethics‹ und der bevorstehenden ›Encyclopedia of Global Bioethics‹. Er ist außerdem Hauptherausgeber der Zeitschrift ›Medicine, Health Care and Philosophy‹. Er war Mitbegründer der ›European Society for Philosophy of Medicine and Health Care‹ (ESPMH). Er ist auch einer der Gründungsmitglieder der ›International Association for Education in Ethics‹ und dient ihr seit 2010 als Geschäftsführer.

Er ist Mitglied im Beirat von zahlreichen Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Ethik.
Zudem ist er mit zahlreichen europäischen Institutionen verbunden, zum Beispiel mit der Real Academia Nacional de Medicina‹ in Madrid oder dem Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) an der Universität Tübingen (seit 2012).

Werke von oder mit Henk ten Have:


reihe

Umschlagfoto

Medizinethik und Kultur

Grenzen medizinischen Handelns in Deutschland und den Niederlanden.

Herausgegeben von Bert Gordijn und Henk ten Have.
MPh 5
2000
507 S.
Broschur
ISBN 978-3-7728-2028-1
Lieferbar
€ 68,–
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