Raimundus Lullus
Geb. um 1233 auf Mallorca, gest. um 1316 in Tunis oder auf See in der Nähe von Mallorca.
Lullus hatte im Alter von 30 Jahren seine erste mystische Vision und zog sich darauf vom höfischen Leben zurück, das er bis dahin geführt hatte. Er beschloss, Muslime zum Christentum zu bekehren und unternahm mehrere Missionsreisen nach Nordafrika. Um 1272 erfuhr er eine weitere Vision, die ihn dazu anregte, alles Wissen auf seine Prinzipien zu reduzieren und unter diesen die Einheit zu finden. Beeinflusst von Anselm von Canterbury verfasste er unter diesem Leitgedanken von 1305–1308 sein Hauptwerk ›Ars magna‹, eine christliche Apologetik, in der er versucht, mit Hilfe von Logik und einer aufwendigen Systematik des Wissens christliche Dogmen zu beweisen. Ohne dieses Ziel blieb dieses Werk als universales System und Kompendium des Wissens bis in die Renaissance einflussreich.
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