Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Geb. am 27. August 1770 in Stuttgart, gest. am 14. November 1831 in Berlin.
Hegel begann 1788 ein Studium der Theologie in Tübingen, wo er mit Schelling und Hölderlin Freundschaft schloss, das er 1793 beendete. Nach einer Zeit als Hauslehrer in Bern und Frankfurt am Main ermöglichte ihm das väterliche Erbe ab 1799 eine akademische Laufbahn. Er ging 1801 nach Jena, wo Schelling bereits seit drei Jahren lehrte. Im selben Jahr veröffentlichte er seine erste Schrift, die ›Differenz des Fichte’schen und Schelling’schen Systems‹. Eine außerordentliche Professur in Jena erhielt er im Jahr 1805. Sein erstes Hauptwerk, die ›Phänomenologie des Geistes‹ erscheint 1807. In dieser beschreibt Hegel den Weg vom Bewußtsein bis zum absoluten Wissen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten war ihm zunächst die Stelle als Herausgeber der Bamberger Zeitung, dann das Rektoramt am Aegidiengymnasium in Nürnberg willkommen. Dort heiratet er 1811 Marie von Tucher. Den akademischen Durchbruch brachte ihm die ›Wissenschaft der Logik‹, deren erster Teil 1812 erscheint, gefolgt von einem zweiten Teil, der 1816 veröffentlicht wird. Er nimmt eine Professur in Heidelberg an, wobei er ebenfalls einen Ruf nach Berlin und Erlangen erhält. Die ›Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse‹ erscheint 1817, als Grundlage zu seinen Vorlesungen und Gesamtdarstellung seines philosophischen Systems. Dessen Hauptteile sind die Logik, die Natur und der Geist, deren Darstellung Hegel im Dreischritt der dialektischen Methode durch thesis, antithesis und synthesis entfaltet. 1818 nimmt er den erneuerten Ruf nach Berlin an, wo seit Fichtes Tod der Lehrstuhl für Philosophie unbesetzt blieb. Drei Jahre später erscheinen die ›Grundlinien der Philosophie des Rechts‹. Seine philosophische Tätigkeit, sein Einfluß und sein Ansehen erreichen in den folgenden Jahren ihren Höhepunkt. 1830 wird er Rektor der Berliner Universität. Als im darauffolgenden Jahr die Cholera ausbricht, ziehen er und seine Familie in das Berliner Umland zurück. Dennoch erkrankt er und stirbt, wobei jedoch nicht geklärt ist, ob er sich mit Cholera infiziert hatte. Um sein unvollendetes Werk bemüht, veröffentlichen seine Schüler in den Jahren von 1832–1845 die »Freundeskreisausgabe«, die im 19. Jahrhundert die Rezeption Hegels geprägt hat.
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