Melanie Klein
Geb. am 30. März 1882 in Wien, gest. am 22. September 1960 in London.
Durch eine Psychoanalyse, der sie sich beim Freud-Schüler Sándor Ferenczi unterzog, wurde um 1913 ihr Interesse geweckt, selbst solche Studien durchzuführen, die sie auf Ferenczis Anregung der Psychoanalyse von Kleinkindern widmete. 1921 ging sie nach Berlin, um auf Einladung Karl Abrahams am dortigen Institut für Psychoanalyse zu arbeiten, bis sie 1926 nach London zog. Sechs Jahre später veröffentlicht sie ihr erstes Hauptwerk Die Psychoanalyse des Kindes, in dem sie anhand von Studien des kindlichen Spielverhaltens ihre Theorie der Objektbeziehungen entwickelt. In diesem Zusammenhang sind ihre Thesen über die Phasen der kindlichen Entwicklung bedeutend. Geprägt von der Angst der Vernichtung des Selbsts ist die erste dieser Phasen, die paranoid-schizoide, in der das Kind laut Klein Beziehungen zu Teilen von Objekten, wie der mütterlichen Brust entwickelt, jedoch nicht zu einem Objekt als Ganzem wie der Mutter. Die Entdeckung von Objekten als zusammenhängendem Ganzen und der eigenen ambivalenten Gefühle gegenüber Mutter und Vater führt zur Angst vor Schaden, der diesen durch die eigenen destruktiven Antriebe zugefügt werden könnte und damit zur depressiven Phase. Ab 1934 vertieft Melanie Klein ihre Theorie der Psychoanalyse des Kindes durch Gespräche mit Erwachsenen. Posthum erscheint 1961 ihr letztes Werk: Die Darstellung einer Kinderanalyse.
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