Melanie Klein: Band I,2: Schriften 1920–1945, Teil 2
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Die Schriften Melanie Kleins zeigen ihre intensive Beschäftigung mit früheren Ängsten und deren Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Sie kam zu der Einsicht, dass es ein früheres Über-ich gibt, das einen grausameren, primitiveren Charakter trägt als das spätere Über-Ich und das Quelle größter Angst ist. die Frage, wie und wodurch sich das frühe Über-Ich zu dem von Freud postulierten Über-Ich entwickeln kann, führt sie zu einer deutlichen Differenzierung zwischen Angst und Schuld. Damit ist der Grundstein zu einer neuen Theorie gelegt: Eine allmähliche Synthese der zunächst stark polarisierten – idealisierten und verfolgenden – inneren Objekte und eine wachsende Assimilierung des Über-Ichs durch das Ich bewirkt eine Veränderung der Angst zu Schuld. Die paranoide Angst vor der Vernichtung des Ich wird überlagert von depressiven Ängsten über den durch aggressive Phantasien bedrohten Zustand des Objekts. Es entsteht der Wunsch nach Wiedergutmachung und die Fähigkeit zur Symbolisierung, die kreative Prozesse ermöglicht. – Dieser Band wird bereichert durch Schriften von Melanie Klein, die zum ersten Mal in ›The Freud-Klein Controversies 1941–45‹, herausgegeben von Pearl King und Riccardo Steiner, erschienen sind.
Inhalt:
- Die frühe Entwicklung des kindlichen Gewissens (1933)
- Über Kriminalität (1934)
- Beitrag zur Psychogenese der manisch-depressiven Zustände (1935)
- Entwöhnung (1936)
- Buchbesprechung von Mary Chadwick: Woman’s Periodicity (1936)
- Liebe, Schuldgefühl und Wiedergutmachung (1937)
- Die Trauer und ihre Beziehung zu manisch-depressiven Zuständen (1940)
- Einige psychologische Überlegungen: ein Kommentar (1942)
- Beiträge zu den Freud/Klein-Kontroversen (1943/44): Memorandum zu einigen Diskussionspunkten in der Gesellschaft; Memorandum zur Technik; Erklärung an den Unterrichtsausschuß; Gefühlsleben und Ich-Entwicklung des Säuglings unter besonderer Berücksichtigung der depressiven Position; Einführender Kommentar und Erwiderung zur Diskussion des Vortrags ›Das Gefühlsleben des Säuglings‹
- Der Ödipuskomplex im Lichte früher Ängste (1945). Anhang: Einführung und Vorworte von Ernest Jones zu früheren Ausgaben der Schriften Melanie Kleins
- Werkverzeichnis Melanie Klein
- Literaturverzeichnis
- Register für Band I,1-I,2
Rezensionen
»Beide Bände sind eine unverzichtbare Lektüre für das Verständnis der Entwicklung und Entstehung der Kinderanalyse und liegen hier in einer vorzüglich edierten Fassung vor.«
»Die Falldarstellungen in ihren Arbeiten [sind] von solcher Präzision, dass man die Entwicklungen der Denk- und Deutungsfolien Kleins von damals bis zu den Wandlungen von heute ganz im Privaten noch einmal nachvollziehen kann. [...] Der sinnliche Gewinn beim Lesen [liegt] hier um ein vieles höher [...] als in aktueller Literatur: Man taucht ein wenig ab in die nostalgischen Ursprünge der Disziplin, und obschon wir wissen, dass diese alles andere als friedlich waren, ist das Lesen dieser Texte einfach ein Genuss.«
»Es ist mit diesem ersten Band natürlich noch nicht die ganze Melanie Klein da, aber er vermittelt doch bereits eine Ahnung ihrer sämtlichen Tugenden, und neben der immer noch verblüffend frischen ›Kinderentwicklung‹ von 1921, die von einer völlig unbefangenen Beobachtung und großer Empathie dem Kind gegenüber kündet, mindestens bereits zwei «große Schriften: ›Die Frühstadien des Ödipuskomplexes‹ von 1928 und ›Die Bedeutung der Symbolbildung für die Ich-Entwicklung‹ von 1930, mit der eine ›neue Ära in der Geschichte der Psychoanalyse‹ begann.«
»Zwanzig Jahre nach dem Erscheinen der englischen Gesamtausgabe ihrer Schriften wird das Werk dieser bedeutenden Analytikerin dem deutschsprachigen Leser endlich zugänglich gemacht.«
Alle Bände
- Band I,1: Schriften 1920–1945, Teil 1 – lieferbar
- Band I,2: Schriften 1920–1945, Teil 2 – lieferbar
- Band II: Die Psychoanalyse des Kindes – lieferbar
- Band III: Schriften 1946–1963 – lieferbar
- Band IV,1: Darstellung einer Kinderanalyse, Teil 1 – lieferbar
- Band IV,2: Darstellung einer Kinderanalyse, Teil 2 – lieferbar
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