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Bibliographien und Nachschlagewerke »Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des Sciences, des Arts et des Métiers,
par une société de gens de lettres.
21 Textbände, einschließlich 4 Supplementbände, 12 Tafelbände, einschließlich 1 Supplementband, sowie 2 Registerbände. Nur Gesamtabnahme.
Die ›Encyclopédie‹ von Denis Diderot und seinem Freund Jean-Baptiste le Rond d’Alembert ist das lexikographische Meisterwerk der Aufklärung und damit ein hervorragend charakteristischer Ausdruck seiner Zeit. Denis Diderot verwirklichte als Herausgeber dieser französischsprachigen Enzyklopädie die mutige Idee, das aktuelle Weltwissen festzuhalten und hat dies mit Hilfe seiner Nachfolger in 35 Bänden zur Umsetzung gebracht. Ziel des Vorhabens war, das bis dahin verstreute, zumeist nur mündlich überlieferte oder unter dem Primat der Kirche stehende Wissen zu sammeln und so verfügbar zu machen. Gegen die Zensurversuche der Kirche musste Diderot seine Encyclopédie denn auch zeitlebens verteidigen. Zugleich unterstützten ihn viele namhafte Gönner, so dass die Encyclopédie von Diderots Nachfolgern im Jahre 1772 beendet und bis 1780 durch fünf Ergänzungsbände sowie zwei Registerbände ergänzt werden konnte. Auch heute noch – in Zeiten des Internets und des fast schon inflationären Wissens – versprüht die Encyclopédie einen Charme, der sicherlich aus der Idee, aber vor allem aus ihrer besonderen Realisierung erwächst: Diderot scharte Handwerker, Theologen, Schriftsteller und zahlreiche Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen aus ganz Europa um sich und so gelangte er zu einer ausdrucksstarken Themenauswahl. Ersichtlich wird dies beim Blick auf die Bildtafeln – aufwendige Kupferstiche –, die zum Beispiel dem schon zur damaligen Zeit überaus detailgetreuen Wissen über den menschlichen Körper Rechnung tragen. Nicht nur die Anatomie, auch das Handwerk, Physik und Astronomie, Architektur, Geographie und Mathematik fanden Eingang in die Encyclopédie. Als Verfasser der Beiträge konnte Diderot berühmte Persönlichkeiten wie Rousseau, Voltaire, Holbach, Montesquieu und Concordet gewinnen.
Der Anspruch Diderots war, nicht nur das Wissen von Bürgertum und Handwerk, wie es sich einem durch die Brille der Vernunft zeigt, zur Darstellung zu bringen, sondern gleichsam auch das dahinterstehende System der Wissensorganisation aufzuzeigen. Die vorwiegend naturwissenschaftliche Perspektive erklärt sich vor allem aus dem Umstand, dass Diderot mit ihr einen Gegenpol zur von ihm abgelehnten Idee eines Gottes zu schaffen wusste.
Der Encyclopédie kommt als Summa der Aufklärung epochale Bedeutung zu. Für die Geschichte aller Wissensgebiete ist sie ein unentbehrliches Quellenwerk und als Dokument der Aufklärung ein geistesgeschichtliches Zeugnis ersten Ranges. Gleichzeitig gilt die Encyclopédie als Vorläufer von Wikipedia und Co. und findet damit den Anschluss an unsere heutige Zeit.
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