Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 49.2/2024

Situiert und/oder dialektisch denken?

Heftherausgeber Dirk Quadflieg and Marc Rölli.
Umschlagfoto – nicht vorhanden
German
120 p.
Softcover
June 2024
Single price:
ca. € 32.–

In der Philosophie hat es sich eingebürgert, zwischen radikal pluralistischen Theorieansätzen und solchen Positionen zu unterscheiden, die einer bestimmten Methode mit Allgemeinheitsanspruch folgen. Jüngere Theorieansätze geben jedoch Anlass, die scharfe Entgegensetzung insbesondere zwischen Pluralismus und Dialektik zu hinterfragen. So haben sich einerseits im Anschluss an Marx unterschiedliche Spielarten der Dialektik entwickelt, die durch ein Denken der Negativität, der Überdetermination oder der Differenz versuchen, das von der positivistischen Rationalität der Aufklärung Ausgeschlossene zu berücksichtigen, ohne es zu assimilieren.

Andererseits wissen gegenwärtige Forschungsansätze, die von Situationen ausgehen oder einen Perspektivismus vertreten, darum, dass die Begriffe, in denen Vielstimmigkeit und Pluralität artikuliert und reflektiert werden, stets Gefahr laufen, diskursiv vereinheitlicht und politisch vereinnahmt zu werden. Das Themenheft versucht daher, die Frage nach der Nähe und den Unterschieden von pluralistischen und dialektischen Theorieansätzen zu präzisieren.

Inhalt

Einleitung in den Schwerpunkt

Schwerpunkt

  • Katja Diefenbach: Plurale Dialektiken nach der dekolonialen Wende Marxismus. Louis Althusser als Leser von Thomas Hobbes S. 139

  • Iain Macdonald: Dialectical Thinking. An Unfinished Project S. 165

  • Marc Rölli: Situiert denken. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Theorie der Befreiung von Christoph Menke S. 183

  • Dirk Quadflieg: Situierte Dialektik. Zur Immanenz der Kritik S. 203

Essay

  • Karen Koch: Zwischen Illusion und Widerspruch. Zur Relevanz der Dialektik bei Kant und Hegel S. 225

Buchbesprechung

  • Max Beck: Eine vieles umfassende Philosophie. Die Gesammelten Schriften Otto Neuraths S. 243

  • Giulio Marchegiani: Die phänomenologische Bedeutung der kantischen Kategoriendeduktion für den Aufbau einer ›lebendigen Philosophie‹ S. 249

© frommann-holzboog Verlag e.K. 2024