Jörn Rüsen: Für eine erneuerte Historik

Studien zur Theorie der Geschichtswissenschaft.

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KG 1
Deutsch
1976
251 S.
Broschur
ISBN 978-3-7728-0625-4
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In den hier zusammengestellten neun Aufsätzen wird in verschiedenen Perspektiven ein Konzept für eine einheitliche Theorie der Geschichtswissenschaft vorgeschlagen, die eine hinreichende Klärung des gegenwärtigen Status der Geschichtswissenschaft als historischer Sozialwissenschaft ermöglicht. »Historik« wird verstanden als eine systematische Untersuchung der Theorien, Methoden und praktischen Absichten, die in konkreter Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung wirksam sind. Durch eine solche Historik verständigt sich die Geschichtswissenschaft über ihre Grundlagen und bestimmt ihr Verhältnis zu anderen Wissenschaften (vor allem zu den Sozialwissenschaften), zur Philosophie, zu weltanschaulichen Strömungen ihrer Zeit und zu aktuellen Problemstellungen der gesellschaftlichen Praxis, insbesondere zu Fragen der politischen Bildung. Die Aufsätze verfolgen einen doppelten Zweck: Einerseits wird die Praxis von Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung möglichst konkret und zugleich umfassend analysiert; daher wird die geschichtliche Entwicklung der Geschichtswissenschaft ausführlich behandelt, vor allem die Epoche des Historismus im 19. Jahrhundert. Andererseits werden allgemeine und vergleichsweise abstrakte theoretische Hinsichten verarbeitet, in denen die Geschichtswissenschaft heute fragwürdig (im doppelten Sinne des Wortes) geworden ist; die historischen Analysen werden daher immer auf systematische Fragestellungen bezogen, die das aktuelle Selbstverständnis der Geschichtswissenschaft betreffen. Dadurch soll dem Theoriebedarf der Geschichtswissenschaft in dem Ausmaß Rechnung getragen werden, in dem er heute von vielen Historikern als eines der wichtigsten Probleme ihres Faches angesehen wird.

Rezensionen

Geschichte und Gesellschaft

»Der komplexe und auf Totalität abzielende Charakter des von Rüsen entworfenen geschichtstheoretischen Konzepts macht seine Überlegenheit aus. Es vermittelt wohl besser als jeder andere Ansatz einen Einblick in die Vielschichtigkeit der geschichtswissenschaftlichen Grundlagenprobleme.«

Geschichte und Gesellschaft
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