Band V: Buch 6 und 7
Mit den Büchern 6 und 7 der Poetik gelangt die Ausgabe des Textes und der Übersetzung zum Abschluss. Das 6. Buch (Hypercriticus) hat – ganz wie das fünfte – die lateinische Poesie zum Gegenstand, mit dem Ziel, dem angehenden Dichter nachahmenswerte Muster an die Hand zu geben. Hierbei werden fünf Epochen unterschieden: von den Anfängen und der römischen Klassik über den Niedergang in Kaiserzeit und Spätantike bis zum Aufschwung seit Petrarca. Der normative, wertende Aspekt herrscht vor, so dass eine historische Betrachtungsweise im heutigen Sinne noch nicht erreicht wird. Wichtig ist vor allem das 4. Kapitel, das einen Überblick über die neulateinische Dichtung enthält. Das kurze 7. Buch bringt, wie der Titel ›Epinomis‹ (»Anhang«) zu erkennen gibt, allerlei Nachträge zu den vorausgehenden Büchern.
Rezensionen
»Die editorische Qualität läßt auch in diesem Band nichts zu wünschen übrig; die souveräne, gut lesbare Übersetzung steht ihr nicht nach. Eine herausragende wissenschaftliche Leistung.«
»This edition of Scaliger’s Poetics is a massive achievement. [...] The community of scholarly specialists in the European early modern period, in poetics and rhetoric, in the history of Latin letters, and in literary history more generally is deeply in debt to the publishers and editors. If Scaliger is gazing up or down on the results of their efforts, he can only swell further with pride. Few are the sixteenth-century scholars who have been given such a gift.«
»[The editor’s] long labour is nearly completed, and they are to be congratulated for having produced an edition which attains the highest scholarly standards, and has been beautifully produced by the publishers [...] May the excellence of this edition provoke scholars to give other Renaissance texts the same attention.«
»[...] nun liegt dieser fünfte Band vor, und damit ist eines der ambitioniertesten Editionsunternehmen dieser Tage von Texten der Frühen Neuzeit zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. […] Mag man bei manch anderer Edition von neulateinischen Texten der letzten Jahre durchaus darüber streiten können, ob der edierte (und übersetzte Text) wirklich der Mühe wert war, ist mit dieser Ausgabe ein großes Desiderat erfüllt worden.«