Reinhart Siegert: Band 3,1-4: Aufklärung im 19. Jahrhundert – »Überwindung« oder Diffusion?

Introduction by Reinhart Siegert.
Introduction translated by David Paisey.
With a critical revision of the genre 'Dorfgeschichte' from the viewpoint of popular enlightenment by Holger Böning.
Umschlagfoto
German
2015
4 Volumes
CXXXIV, 1901 p., 1 ill., 17,5 x 24,4 cm.
Cloth-bound
ISBN 978-3-7728-1216-3
Available
Single price:
€ 1,592.–

Contents:

Teilband 3.1: 1801–1820 (Napoleonik, Befreiungskriege, Karlsbader Beschlüsse)
Teilband 3.2: 1821–1840 (Biedermeier)
Teilband 3.3: 1841–1860 (Vor- und Nachmärz)
Teilband 3.4: Fundstücke 1861ff., Undatiertes, Zeitschriften, Kalender

The closing volume of the bibliography enters unknown territory und records »one of the most urgent desiderata of the new multidisciplinary enlightenment research«: passing and aftermath of the enlightenment movement in German-speaking Europe up to 1850 and beyond. It presents several thousand proofs that enlightenment in the 19th century was by no means »overcome« or even dead. After the disastrous breach caused by the French Revolution, there was still half a century in which popular enlightenment was widely spread, albeit now lacking state support while facing often massive repression. The suppression of the revolution of 1848/1849 happened at a time, when popular enlightenment was no longer mere reading material but was already on its way into the minds.

Reviews

Kaspar Maase, Zeitschrift für Volkskunde

»Ein großes Werk ist zu einem eindrucksvollen Abschluss gekommen. [...] Eine Aufstellung der benutzten Literatur sowie Personen-, Institutionen- und Titelregister für die behandelten Zeitabschnitte tragen erheblich zum Gebrauchswert der Bibliographie bei. Doch geht die Leistung der Herausgeber weit hinaus über den Nachweis der Titel und (soweit möglich) der Standorte, an denen sie einzusehen sind. Ungefähr zwei Drittel der Publikationen haben sie selbst in der Hand gehabt und liefern dazu informative Charakteristika, teilweise mit längeren Originalzitaten und Ausschnitten aus zeitgenössischen Kommentaren.«

Kaspar Maase,
Zeitschrift für Volkskunde
Volker Bauer, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte

»In einem Aufsatz von 2006 bezeichnet Hans Ulrich Gumbrecht die großen in Deutschland entstandenen literatur- und begriffsgeschichtlichen Nachschlagewerke aufgrund ihrer Monumentalität als «Pyramiden des Geistes». Spätestens mit dem hier zu besprechenden dritten Band ist das mit dem Haupttitel «Volksaufklärung» versehene ›Biobibliographische Handbuch zur Popularisierung aufklärerischen Denkens im deutschen Sprachraum von den Anfängen bis 1850‹ ebenfalls zu einem ehrfurchtgebietenden, geradezu pharaonischen Unternehmen avanciert.«

Volker Bauer,
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte
Reinhard Wittmann, Archiv für die Geschichte des Buchwesens

»Reinhart Siegert hat, von Holger Böning unterstützt, die Landschaft der deutschen Volksaufklärung als erster systematisch erforscht, bibliographisch erschlossen und als genuin deutschen Beitrag zur europäischen Aufklärungsbewegung gewürdigt. Er hat der notorischen Unterschätzung dieser Bemühungen (gerade auch ihrer katholischen Variante) durch die Forschung mit seiner wuchtigen Pionierarbeit den Boden entzogen.«

Reinhard Wittmann,
Archiv für die Geschichte des Buchwesens
Peter Vodosek, Bibliothek Forschung und Praxis

»Mit dem dritten Band nähern sich die Autoren Böning und Siegert dem Abschluss eines Projekts, das man – auch wenn man mit großen Worten sparsam umgehen sollte – als Jahrhundertwerk bezeichnen darf. [Man] möchte in den Schlusschor des dritten Teiles von Joseph Haydns ›Die Schöpfung‹ einstimmen: «Vollendet ist das große Werk» und blasphemisch verändert fortfahren: « Der Herren Lob sei unser Lied». Dass die vier Teilbände des dritten Bandes mit knapp 2000 Seiten gleichzeitig ausgeliefert worden sind, lässt die unglaubliche Kraftanstrengung und gebündelte Energie erkennen, die dahinter steht.«

Peter Vodosek,
Bibliothek Forschung und Praxis
Alexander Krünes, Zeitschrift für Thüringische Geschichte

»Schlussendlich bleibt nur zu sagen, dass mit dem dritten Band des Handbuchs der hochambitionierte Versuch geglückt ist, die Volksaufklärung bis zum Ende ihres Kernzeitraums, also bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, umfassend zu dokumentieren. Dass dieses Mammutprojekt ohne weitere Mitarbeiter über den langen Zeitraum von fast 30 Jahren realisiert werden konnte, verdient größte Hochachtung. Zweifelsfrei können die drei Bände bzw. sieben Teilbände als das Standardwerk zur Volksaufklärung bezeichnet werden. Wer sich eingehend mit der Volksaufklärung beschäftigen und diese weiter erforschen will, kommt um dieses Handbuch nicht herum.«

Alexander Krünes,
Zeitschrift für Thüringische Geschichte
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