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Reihen » Politische Philosophie und Rechtstheorie des Mittelalters und der... » Abteilung I: Texte »Juan Ginés de Sepúlveda: Democrates secundus. Zweiter Demokrates
Der bedeutende Humanist Juan Ginés de Sepúlveda (1490–1573) war der große Widersacher von Bartolomé de Las Casas in der während des 16. Jhdts. öffentlich ausgetragenen Kontroverse um die Rechtfertigung der spanischen Eroberung der Neuen Welt und der Versklavung ihrer Ureinwohner. Seine Sicht legte Sepúlveda im Dialog ›Democrates secundus‹ vor, dessen Hauptargument darin bestand, nachzuweisen, dass es sich bei den Bewohnern der Neuen Welt um Barbaren von der Art handelte, die Aristoteles in seiner ›Politik‹ als »Sklaven von Natur aus« definiert hatte. Die spanische Conquista sei daher einerseits aus Gründen der humanitären Intervention zur Unterbindung weiterer unmenschlicher Gräueltaten zu rechtfertigen, und andererseits zum Nutzen der Unterworfenen, die eine ihrer natürlich sklavischen Wesensart entsprechende despotische Herrschaft erhalten würden. Sepúlveda versucht, diese Auffassung durch die Lehren großer Philosophen, Theologen und Juristen in gelehrter Ausführlichkeit zu belegen.
Rezensionen
»Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Christian Schäfer die vorbildliche Erschließung einer wichtigen Quelle zur Kontroverse über den rechten Umgang der Spanier mit den Einwohnern der von ihnen eroberten Gebiete in der Neuen Welt im 16. Jh. gelungen ist. Dies gilt gleichermaßen für die kompetente Einleitung mit ihrer Präsentation von Autorbiographie sowie von Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des edierten Dialogs, insbesondere in unmittelbarer Folge seiner Fertigstellung, wie auch für die inhaltliche und argumentative Erschließung des Werks, an der vor allem die Übersichtlichkeit der Darstellung hervorzuheben ist.«
»Es ist das Verdienst von Christian Schäfer [...], den Text Sepúlvedas in einer angesehenen Reihe [...] herausgegeben, eingeleitet und übersetzt zu haben. [...] Die Herausgabe dieses zweisprachigen Textes mit der ausführlichen Einleitung kann nicht genug gewürdigt werden.«
»Man wünscht dem Buch, dass es dazu beiträgt, das lange Schweigen über seinen Inhalt zu beenden. Es kann der Attitüde, die Sklaverei zwar abzulehnen, ihre Annehmlichkeiten aber zu genießen, einen Spiegel vorhalten. Und mehr als das: Wer über Sklaverei und Abhängigkeit forscht, lernt daraus, dass beides nicht nur auf Menschenverachtung und Gewinnstreben beruht, sondern auch auf feingeistigen Distinktionen und Ableitungen und – davon begleitet – auf moralischer Überheblichkeit.«
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