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Francisco de Vitoria (um 1483–1546) war ein katholischer Moraltheologe und Naturrechtslehrer sowie Begründer der spanischen Barockscholastik. 1526 wurde er an die Universität Salamanca berufen, das intellektuelle Zentrum Spaniens. Vitoria ersetzte das übliche theologische Lehrbuch, die ›Sententiae Lombardi‹, durch die ›Summa theologiae‹ Thomas von Aquins. Dies erlaubte ihm, aktuelle ethische Fragen seiner Zeit im Rahmen des theologischen Traktates zu behandeln. Vitorias naturrechtlicher Ansatz ließ ihn zum Gründer der Schule von Salamanca werden. In die aktuellen Debatten mischte sich Vitoria durch seine öffentlichen Vorlesungen (›Relecciones‹) mit prinzipiellen Überlegungen u.a. zu den kontrovers diskutierten Fragen der spanischen Eroberung der Neuen Welt, der Rechte der indianischen Bevölkerung, zu wirtschaftsethische Fragen der Globalisierung des 16. Jahrhunderts wie auch zur Reform von Kirche und Staat ein. Besonders wirkmächtig wurde Vitorias Konzeption des »ius gentium«: Ulpians Begriff des römischen Fremdenrechts fasste Vitoria neu als ein Recht, das aus Gewohnheit bei allen Völkern gilt. Auf diese Weise legte er den Grundstein für das moderne Völkerrecht. Die Kontroverse über die spanische Eroberung führte Vitoria durch Weiterentwicklung der Debatte über den gerechten Krieg (»bellum iustum«). Dabei führte seine implizite Ablehnung der Argumente der Kolonisatoren wie der Krone zu einem Publikations- und Redeverbot durch den spanischen König, sodass heute von Vitoria nur Mitschriften seiner Schüler erhalten sind. Jedoch fanden seine ›Relecciones‹ bereits Mitte des 16. Jahrhunderts große Verbreitung.
Im Rahmen der PPR werden Vitorias ›De lege‹ (›Über das Gesetz‹, 1533/34), ›De iustitia‹ (›Über das Gesetz‹, 1535) und ›De actibus humanis‹ (›Sobre los actos humanos‹, 1533/34) ediert. Dabei handelt es sich um Kommentare zur ›Summa theologiae‹ Thomas von Aquins.
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