Anselm Spindler: Die Theorie des natürlichen Gesetzes bei Francisco de Vitoria. Francisco de Vitoria on Natural Law

Warum Autonomie der einzig mögliche Grund einer universellen Moral ist. Why Autonomy is the only Possible Foundation of a Universal Morality.

Umschlagfoto
PPR II,6
Deutsch
2015
XXII, 285 S., 17,2 x 24,4 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-2677-1
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 168,–
eISBN 978-3-7728-3076-1
€ 168,–

Moralische Autonomie – also die Idee, dass der Mensch selbst der Ursprung der Gesetze der Moral ist – gilt, einer weithin unangefochtenen Auffassung über die Geschichte der Moralphilosophie zufolge, als eine Erfindung der Neuzeit. Entsprechend wurde Francisco de Vitorias (ca. 1483–1546) Theorie des natürlichen Gesetzes bisher stets als eine vermeintlich ›typisch mittelalterliche‹ Grundlegung der Moral in der Natur oder im Willen Gottes interpretiert. Dagegen zeigt Spindler auf, dass Vitoria das natürliche Gesetz als Gesetz der praktischen Vernunft versteht und sich damit gegen ›typisch mittelalterliche‹ Theorien des natürlichen Gesetzes wendet: Autonomie ist für Vitoria der einzig mögliche Grund einer universellen Moral.

Rezensionen

Martin Schlag, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte

»Bücher über die sogenannte ›Schule von Salamanca‹ gibt es viele. Wenige spannen jedoch in so differenzierter Weise einen Bogen von den geistesgeschichtlichen Wurzeln zu einzelnen Autoren, wie es Anselm Spindler gelungen ist. [...] Spindlers Buch ist für jeden nützlich, der die Geschichte der Moralphilosophie wie der Moraltheologie studieren will. Seine innovative These präzisiert nicht nur die gängigen Meinungen über die iberische Spätscholastik, sondern stellt die Einteilung in Moderne und Vormoderne, die oft an Kant Maß nimmt, in Frage.«

Martin Schlag,
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte
Ulrich Lehner, Theological Studies

»S.’s work is one of the most fascinating studies in the history of ethics in decades. His reading of the texts is careful and his judgments are mature and diligent, which makes his case all the more convincing. The editors of the series have to be congratulated for such an outstanding contribution.«

Ulrich Lehner,
Theological Studies
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