Die Normativität des Rechts bei Francisco de Vitoria. The Normativity of Law According to Francisco de Vitoria

Umschlagfoto
PPR II,2
Deutsch
Englisch
2011
XVIII, 416 S., 17,3 x 24,4 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-2561-3
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 168,–
eISBN 978-3-7728-3056-3
€ 168,–

Francisco de Vitoria (1483–1546) wird häufig zu den Begründern des ›modernen‹ Völkerrechts gerechnet. Seinem Konzept von Völkerrecht liegt eine detaillierte und weitaus weniger bekannte Auseinandersetzung mit den normativen Geltungsbedingungen von Recht überhaupt zugrunde, bei der er im Spannungsfeld zwischen Rechtsphilosophie und Theologie die Verhältnisse zwischen Naturrecht und positivem Recht sowie zwischen rechtlicher und politischer Integration neu bestimmt. Der vorliegende Band versucht deshalb, Vitorias Texte aus der Perspektive der grundlegenden Frage nach der Normativität des Rechts zu erschließen und seine Konzeption des ius gentium im weiteren Horizont seiner Rechtsphilosophie zu verorten.

Inhalt:

I. Philologische Vorbemerkungen

  • Joachim Stüben: Wie soll man Vitoria übersetzen? Einige Gedanken zu Sprache und Inhalt der Relektion De potestate civili und des Kommentars zu den Quästionen De lege des hl. Thomas

II. Gesetzesgeltung und praktische Rationalität

  • Anselm Spindler: Vernunft, Gesetz und Recht bei Francisco de Vitoria
  • Juan Cruz Cruz: Die praktische Rückführung des menschlichen Gesetzes auf das Naturgesetz: Die Epikie bei Vitoria
  • Augusto Sarmiento: The obligation to fulfill civil laws according to Francisco de Vitoria
  • Gideon Stiening: Quantitas obligationis: Zum Verpflichtungsbegriff bei Vitoria – mit einem Ausblick auf Kant

III. Recht und politische Gemeinschaft

  • Jörg A. Tellkamp: Vitorias Weg zu den legitimen Titeln der Eroberung Amerikas
  • Andreas Niederberger: Recht als Grund der res publica und res publica als Grund des Rechts – Zur Theorie legitimer Herrschaft und des ius gentium bei Francisco de Vitoria
  • Kirstin Bunge: Das Verhältnis von universaler Rechtsgemeinschaft und partikularen politischen Gemeinwesen: Zum Verständnis des totus orbis bei Francisco de Vitoria
  • Johannes Thumfart: Francisco de Vitorias Philosophie: globalpolitisch, nicht kosmopolitisch
  • Andreas Wagner: Zum Verhältnis von Völkerrecht und Rechtsbegriff bei Francisco de Vitoria

IV. Recht zwischen den Völkern

  • Stefan Kadelbach: Mission und Eroberung bei Vitoria: Über die Entstehung des Völkerrechts aus der Theologie
  • Norbert Brieskorn: Francisco de Vitoria: Theologie und Naturrecht im Völkerrecht – Auch ein Kampf um Differenzen
  • Merio Scattola: Die Systematik des Natur- und Völkerrechts bei Francisco de Vitoria
  • Matthias Kaufmann: Francisco de Vitorias Beitrag zur Ablösung des ius gentium vom ius naturale

Rezensionen

Rafael Ramis Barceló, Revista Éspañola de Filosofía Medieval

»Unentbehrlich für jeden Erforscher der Zweiten Scholastik und von Bedeutung sowohl für Rechtstheoretiker wie Rechtshistoriker.«

Rafael Ramis Barceló,
Revista Éspañola de Filosofía Medieval
Martin Schermaier, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte

»Der Sammelband vereinigt also ein buntes Spektrum von Beiträgen, doch ergibt die Annäherung aus verschiedenen Blickpunkten einen konzisen, tiefenscharfen Blick auf Vitorias Rechtsbegriff.«

Martin Schermaier,
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte
Andreas Speer, Bulletin de Théologie et de Philosophie Médiévales

»[E]in beachtenswerte[r] Einblick in einen Diskursraum im Spannungsfeld von Recht, Politik und Theologie.«

Andreas Speer,
Bulletin de Théologie et de Philosophie Médiévales
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