Martin Gierl: Geschichte als präzisierte Wissenschaft

Johann Christoph Gatterer und die Historiographie des 18. Jahrhunderts im ganzen Umfang.

Umschlagfoto
FH 4
German
2012
VIII, 458 p., 63 ill., 1 Farbtafel mit 2 Farbabbildungen, 17,8 x 24,4 cm.
Cloth-bound
ISBN 978-3-7728-2568-2
Available
Single price:
€ 158.–
eISBN 978-3-7728-3020-4
€ 158.–

Johann Christoph Gatterer (1727–1799) represents the history of the German Enlightenment as no other has ever done. He wrote ten compendia of universal history along with handbooks on geneaology, diplomatics, chronology, heraldry, statistics and several on geography. He founded two modern trade journals and the first institute for historical studies ever. In addition, he engaged in meteorological work and attempted to link diplomatics to botany. History »in its entirety« was the motto of his universal history and his institute. What was important to him was history as a precise science. The book describes Gatterer’s construction of history in its parts and in context – a world of construction, not of narration, which is foreign to us and in whose architecture modern historiography has been included.

Reviews

Eckhart Henning, Herold-Jahrbuch

»Eine Würdigung Gatteres ist überfällig! Martin Gierl hat sich jetzt daran gemacht, diesen Aufklärer und sein gewaltiges Werk zu erläutern und einzuschätzen.«

Eckhart Henning,
Herold-Jahrbuch
Dirk Fleischer, Das achtzehnte Jahrhundert

»Angesichts [der] herausragenden Bedeutung des Göttinger Historikers überrascht es, dass es bislang keine umfassende Studie zu seiner Person und seiner historischen Arbeit gibt. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass die Überwindung dieses Forschungsdesiderats jetzt durch die sorgfältig gearbeitete und konzise strukturierte Studie von Martin Gierl gelungen ist. [...] Gierl ist eine in sich geschlossene, gut fundierte Arbeit gelungen, die zu einem Standardwerk der Historiographiegeschichte werden wird.«

Dirk Fleischer,
Das achtzehnte Jahrhundert
Borbála Zsuzsanna Török, Berichte zur Wissenschaftsgeschichte

»Worin besteht die Aktualität der Wissenschaftsgeschichte der Aufklärung für den heutigen Leser? Was haben zweihundertjährige Geschichtstheorien gemeinsam mit den heutigen Kriterien der wissenschaftlichen Spitzenleistung wie Interdisziplinarität, oder etwa mit dem globalen Anspruch historischen Wissens? Das neue Buch von Martin Gierl über einen der wichtigsten deutschen Geschichtsprofessoren, Johann Christoph Gatterer, zeigt, dass diese oder sehr ähnliche Themen bereits im späten 18. Jahrhundert bekannt waren. [...] Gierls Buch ist ein herausragendes Beispiel für den praxisorientierten Ansatz in der heutigen deutschsprachigen Wissensgeschichte der Aufklärung.«

Borbála Zsuzsanna Török,
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte
Ulf Kruse, Das Historisch-Politische Buch

»Gleichwohl bleiben seine [Gatterers] wissenschaftlichen Leistungen, die von Gierl minutiös in vier Kapiteln herausgearbeitet werden, unbestreitbar imposant. Die Akribie und Systematik des kreativen ›Wissenshandwerker[s]‹ Gatterer finden in der Arbeitsweise von Gierl ihre Entsprechung.«

Ulf Kruse,
Das Historisch-Politische Buch
Markus Völkel, Zeitschrift für Historische Forschung

»Zum Champion der Auxiliarwissenschaften Gatterer hat Gierl mit Sicherheit das letzte Wort gesprochen. [...] Martin Gierls große Abhandlung zu Gatterer und seiner ›histoire totale‹ verharrt also in voller Absicht bis zum Schluß ihrem Gegenstand gegenüber in einer unentschiedenen Haltung. Sie erwirbt sich damit das Verdienst, daß man die von ihr offengehaltenen Fragen nunmehr in ihrem ganzen Umfang präzisieren kann. [...] Bei der Beantwortung all dieser Fragen wird man künftig an Martin Gierls gründlicher, umfassender und materialgesättigter Abhandlung nicht vorübergehen können.«

Markus Völkel,
Zeitschrift für Historische Forschung
Thomas Stockinger, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung

»Das Verdienst Gierls in diesem ungemein anregenden Buch [...] liegt vor allem darin, das erwähnte, heute nicht mehr neue historiographiegeschichtliche Verlaufsmodell um medien-, institutionen- und sozialgeschichtliche Kontexte zu erweitern, die bei Blanke oder Koselleck kaum zur Sprache kommen, sich aber am Beispiel Gatterer als wirkmächtig erwiesen haben. [...] Diese multiplen Kontexte und Faktoren zu einer plausiblen Synthese zu bringen, die im Lebenswerk Gatterers – inklusive seiner heute skurril anmutenden Teile – sowohl innere Kohärenz als auch zeittypische Weiterentwicklung erkennen lässt, ist eine beachtliche Leistung, die dem Verfasser noch dazu auf recht knappem Raum gelingt.«

Thomas Stockinger,
Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung
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