Wilhelm Schmidt-Biggemann: Geschichte der christlichen Kabbala. Band 2

1600–1660.

Umschlagfoto
CP 10,2
Deutsch
2013
XIV, 383 S., 18 Abb., 8 Klapptafeln, 15,8 x 20,8 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-2570-5
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 94,–
eISBN 978-3-7728-3024-2
€ 94,–

Der zweite Band stellt die spekulative Blüte und die universalgeschichtliche Indienstnahme der kabbalistischen Hauptlehren dar. Zunächst wird die umstrittene Frage nach dem Verhältnis Jacob Böhmes zur Kabbala behandelt und mit Abraham von Franckenberg der wichtigste und selbstständigste böhmistische Kabbalist vorgestellt. Auch die drei bedeutendsten spekulativen Enzyklopädien der Frühen Neuzeit haben eine kabbalistische Grundstruktur: Heinrich Khunraths alchemistisch-hermetischer Traktat ›Amphitheatrum Sapientiae Aeternae‹ (1595), Robert Fludds spiritualistisch-platonische Enzyklopädie ›Utriusque Cosmi Historia‹ (1617–1621) und das orientalistische Hauptwerk ›Oedipus Aegyptiacus‹ (1652–1654) des Jesuiten Athanasius Kircher. Der zweite große Themenbereich des Bandes behandelt die Entstehung und Wirkung der Edition, Übersetzung und Kommentierung des kabbalistischen ›Sefer Jezira‹ durch Stephan Rittangel (1642) und verdeutlicht, wie stark die christliche Kabbala in die politische Theologie des 17. Jahrhunderts integriert war.

Wilhelm Schmidt-Biggemanns Werk zur Geschichte der christlichen Kabbala wurde im Oktober 2013 mit dem Hamann-Forschungspreis ausgezeichnet.

Aus der Begründung der Jury:

»Schmidt-Biggemann liefert uns […] die Entwicklungsgeschichte einer Denktradition, die trotz ihrer geradezu sprichwörtlichen Dunkelheit das religiöse Denken des Abendlandes tief greifend mitgeprägt hat. Seine Darstellung reicht vom Spätmittelalter bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Man wagt nicht zu viel, wenn man diese Untersuchung heute schon zu einem Standardwerk der frühneuzeitlichen Religionsphilosophie erklärt. […] Das Werk zeichnet sich durch diejenigen Tugenden aus, die allen Publikationen des Preisträgers eigen sind: äußerste Belesenheit, souveräne Durchdringung des Gegenstandes und eine Wissenschaftsprosa, die in Sachen Eleganz und Klarheit ihresgleichen sucht.«

Rezensionen

Andreas Resch, Grenzgebiete der Wissenschaft

»Ein Kleinod in der Darstellung der christlichen Kabbala.«

Andreas Resch,
Grenzgebiete der Wissenschaft
Gnostika

»Auch der zweite Band gehört, kaum erschienen, schon jetzt zu den wichtigsten Büchern akademischer Esoterikforschung. Er ist unerlässlich für das Studium der christlichen Kabbala und ›das‹ Standardwerk dafür. [...] Es ist das Verdienst von Wilhelm Schmidt-Biggemann, dass sich durch seine Erschließung der christlichen Kabbala die Einstellung zur selben nachhaltig wird ändern müssen und deren Aktualität und Brisanz in einem wissenschaftlichen Diskurs künftighin zu berücksichtigen sein wird.«

Gnostika
Haim Mahlev, Arbitrium

»To conclude, Geschichte der christlichen Kabbala is a well-written and thought-provoking work, which will undoubtedly serve as an important asset for the scholar of History of Ideas in general and Christian Kabbalah in particular. It will hopefully entice readers to further their acquaintance with the sources, thereby contributing to the study of this extremely important but still somewhat underappreciated subject. [...] Frommann-Holzboog’s expertise and craftsmanship in publishing manuscripts and reprints is very much present in this edition. One could only wish such a successful teamwork between authors, proofreaders, and publishing houses remains dominant in future publications as well.«

Haim Mahlev,
Arbitrium
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