Claudia Bozzaro: Das Leiden an der verrinnenden Zeit

Eine ethisch-philosophische Untersuchung zum Zusammenhang von Alter, Leid und Zeit am Beispiel der Anti-Aging-Medizin.

Umschlagfoto
MPh 12
Deutsch
2014
VIII, 263 S., 14,3 x 20,8 cm.
Broschur
ISBN 978-3-7728-2652-8
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 68,–
eISBN 978-3-7728-3034-1
€ 68,–

›Leiden an der Zeit‹ ist Teil der conditio humana: als Erleben einer negativen Gegenwart (wie im Schmerz), als Leiden an der stillstehenden Zeit (wie in psychischen Erkrankungen), als Leiden an der endenden und endgültigen Zeit (wie im Altern). Die vorliegende Arbeit leistet nicht nur eine Typologie verschiedener Formen des Leidens an der Zeit, sondern hebt eine Form hervor, die gerade aktuell eine besondere Herausforderung darstellt: das »Leiden an der verrinnenden Zeit«. Nach der Untersuchung unterschiedlicher Verdrängungsmechanismen, derer man sich bedient, um diesem Leiden zu entgehen, zeigt das Buch, dass gerade das »Verrinnen der eigenen Zeit« das formale ethische Prinzip ist, dem sich jeder Mensch stellen muss. Als solches kann es sogar zum Schlüssel für ein gelingendes Leben werden.

Rezensionen

Lukas Kaelin, Zeitschrift für evangelische Ethik

»Was sich Bozzaro mit dieser Studie vorgenommen hat, eine umfassende Analyse des Verhältnisses von Alter, Leid und Zeit vorzunehmen, überzeugt in der Tiefe der Argumentation und der Breite der Diskussion unterschiedlicher Autoren. [...] Sucht man nach einer konzisen Darstellung in existentieller Perspektive vom Konnex zwischen Alter, Leid und Zeit, so liegt man bei Bozzaros Buch richtig.«

Lukas Kaelin,
Zeitschrift für evangelische Ethik
Christoph Helferich, Ethik in der Medizin

»Die Arbeit bietet eine ausgesprochen dichte philosophische Durchdringung der Thematik, die aber immer angenehm lesbar bleibt und sich aller barocker Überwucherungen enthält. Die Studie führt den Leser notwendigerweise zu einer vertieften existentiellen Auseinandersetzung mit sich selbst. Gleichzeitig aber werden Zeiterfahrung und Leiblichkeit stets als historisch-gesellschaftliche Phänomene präsentiert, so dass sich eine hohe Anschlussfähigkeit ergibt zu Fragestellungen aus benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen und Praktiken wie der Soziologie, Theologie, Literaturwissenschaft, Entwicklungspsychologie, Psychotherapie und der philosophischen Beratung. Das Buch empfiehlt sich daher insbesondere für Mediziner, Psychotherapeuten, Theologen und Philosophen, die in ihrer Arbeit konkret mit der Endlichkeit unseres Lebens konfrontiert sind.«

Christoph Helferich,
Ethik in der Medizin
Ralf Schöppner, Humanismus aktuell

»Insgesamt betrachtet liegt hier ein zutiefst aufklärerisches Buch vor, das hinter unseren vielen Verdrängungsmechanismen ein Leiden an der verrinnenden Zeit lokalisiert und gerade in diesem Leiden eine ethische Herausforderung sieht, der die Einzelnen sich stellen müssen, so wie man einen Schlüssel für das Schloss zum gelingenden Leben braucht. Es ist außerdem für ein philosophisches Fachbuch [...] außergewöhnlich gut und verständlich geschrieben.«

Ralf Schöppner,
Humanismus aktuell
M. Gatterburg, Imago Hominis

»Das Buch ist damit eine inspirierende Quelle für Interessierte verschiedenster Fachrichtungen und führt den Leser dazu, sich mit seiner eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen.«

M. Gatterburg,
Imago Hominis
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