Philipp Melanchthon: Band T 27: Texte 8143–8472 (März–Dezember 1557)

Da bei einem Religionsgespräch versucht werden soll, doch noch eine Verständigung zwischen Katholiken und Protestanten herbeizuführen, bricht der sechzigjährige Melanchthon auf Geheiß des sächsischen Kurfürsten Mitte August 1557 nach Worms auf. Unterwegs wird er in Marburg mit einem Empfang durch die Universität geehrt. Bei den Wormser Verhandlungen setzt er sich zwar nochmals vehement für die kirchliche Einheit ein, doch die zu Tage getretene Uneinigkeit der Evangelischen wird von den Katholiken zum Anlass genommen, den Abbruch der Gespräche zu betreiben. Während die Verhandlungen ausgesetzt sind, verbringt Melanchthon ein paar Tage an seinem früheren Studienort Heidelberg. Hier überbringt ihm sein eigens aus Leipzig herbeigeeilter Freund Joachim Camerarius die Nachricht vom Tod seiner Frau Katharina; Melanchthon ist zutiefst erschüttert. Erst kurz vor Weihnachten kehrt er von der mehrmonatigen Reise, die seine letzte große Reise sein sollte, nach Wittenberg zurück.