Hartmut Traub: J. G. Fichtes Populärphilosophie 1804-1806

Umschlagfoto
SuE II,25
Deutsch
1992
297 S., 15,6 x 20,9 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-1469-3
Lieferbar
Einzelpreis:
€ 72,–

Fichtes populärphilosophische Arbeiten sind nicht lediglich Versuche, einem akademisch ungebildeten Publikum Grundthemen der Fichte’schen Wissenschaftslehre nahezubringen. Vielmehr sind insbesondere die populärphilosophischen Vorträge der Jahre 1804 bis 1806 – ›Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters‹, ›Über das Wesen des Gelehrten‹ und ›Die Anweisung zum selbigen Leben‹ – von eminent systematischer Bedeutung. Ausgehend von Fichtes These, dass diese Vorträge ein »Ganzes von populärer Lehre« darstellen, rekonstruiert Traub zunächst ihren inhaltlichen, formalen und methodischen Zusammenhang. Das besondere Interesse gilt dabei der spezifisch populärphilosophischen Methode, die als eine nicht diskursiv-dialektische, sondern unmittelbare Genesis der Wahrheit die wissenschaftliche Wahrheitstheorie der Philosophie Fichtes ergänzt. Damit wird ein für die Philosophie Fichtes insgesamt bedeutsamer Wahrheits- und Evidenzbegriff begründet, der diskursive und nicht diskursive Aspekte der Wahrheit und Vernunft umfasst.
Einen weiteren Schwerpunkt neben der Klärung der immanenten Struktur der Populärphilosophie bildet die Analyse ihrer Beziehung zu Fichtes wissenschaftlicher Philosophie. Gezeigt wird, wie das in der »Fünffachheit« aufgefasste Prinzip des transzendentalen Wissens in der populärphilosophischen Weltanschauungs- und Affektenlehre konkrete Gestalt und Bedeutung annimmt und wie Fichte in der populärphilosophischen Geschichts- und Ideenlehre die konstitutive Funktion des Transzendentalen weiterentwickelt. Abschließend wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Populärphilosophie Fichtes die Voraussetzung und Möglichkeit für eine differenzierte und vertiefte Vermittlung von Philosophie, Leben und Kultur bietet.

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