Über die Ursprünge des Ödipuskomplexes

Versuch einer Bestandsaufnahme. 6. Symposion der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie der Technischen Universität München.

Umschlagfoto
problemata 115
Deutsch
1987
182 S., 15,7 x 21,2 cm.
Leinen
ISBN 978-3-7728-0944-6
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Einzelpreis (UVP):
€ 19,–

Nur mit Staunen können wir heute die große Kühnheit verstehen, mit welcher der ganz auf sich gestellte Freud in dem erstmaligen Versuch einer Selbstanalyse den Ödipuskomplex entdeckte, der heute Allgemeingut der abendländischen Kultur geworden ist. Ein Mann wie Freud brauchte die außerordentliche Tapferkeit und Unbestechlichkeit des Blickes ebenso wie die nicht nachlassende Hartnäckigkeit des Forschers, um zu diesen Inhalten des Unbewussten vorzustoßen. – Dennoch ist Freuds Beschreibung des Ödipuskomplexes als unvollständig anzusehen. Sie steht vornehmlich unter dem Zeichen des Mannes und Vaters, der Kastration von Seiten des Vaters, des Phallus und des Über-Ichs. Die mütterlichen Komponenten, die archaischen Mutterbilder und die Vernichtungs- und Vergeltungsängste, die von ihnen ausgehen, wie ihre Verbindung zu primitiven Formen der Vater-Imago waren Freud noch fremd. Die eingehende Auseinandersetzung mit diesem Thema aus der Sicht verschiedener international bekannter Autoren ist der Inhalt des Bandes.

Inhalt:

  • Jochen Stork: Bilder und Urbilder der ödipalen Idee
  • Léon Wurmser: Widerstreit im Über-Ich und Identitätsspaltung – die Folgen frühödipaler Probleme
  • Ronald Britton: Der Ödipuskomplex und die depressive Position
  • Béla Grunberger: Von der Monade zur Perversion: Eine Modalität zur Vermeidung des Ödipuskomplexes
  • Jochen Stork: Verbotene Früchte oder Kinder des Olymp
  • Janine Chasseguet-Smirgel: Die archaische Matrix des Ödipuskomplexes – Am Beispiel des Agierens und des Ausbleibens der psychischen Bearbeitung

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